![]() Allzu deutlich trägt „Frühstück für immer“, die jüngste ARD-„Tatort“-Episode aus Leipzig, ihr Thema vor sich her, kaum eine Szene, in der nicht darauf Bezug genommen wird. Da wird pausenlos geflirtet und abgecheckt – und genauestens gezeigt, was passiert, wenn die Liebe erkaltet ist und nicht mehr ganz junge Frauen nur noch Gefangene ihres Hasses und ihrer Einsamkeit sind. Es ist ein ziemlich konstruierter Plot, den Drehbuchautorin Katrin Bühlig sich da ausgedacht hat, entsprechend unglaubwürdig ist die Auflösung – führt man der Freundin in ähnlicher Lage wirklich en détail vor, wie der Sex mit dem neuen Lover war? Und weil im Krimi kein Sujet mehr abgearbeitet werden kann, ohne dass die Ermittler es an den eigenen Biografien spiegeln, nerven die Ex-Eheleute Saalfeld (Simone Thomalla) und Keppler (Martin Wuttke) mit Reflexionen über ihre private Lebenssituation. Vor allem die Darstellerinnen – Oana Solomon, Ursina Lardi, Inga Busch und Victoria Trauttmansdorff – bemühen sich nicht ohne Erfolg, aus ihren Figuren Menschen aus Fleisch und Blut zu machen (Regie: Claudia Garde), und das will etwas heißen angesichts von Drehbuchsätzen wie: „Wir haben zwei Geständnisse – einer von beiden lügt!“ Und warum Filip Peeters, ein Schauspieler mit charmantem niederländischen Akzent, einen deutschen Arzt mit Namen Dr. Hauptmann spielt, bleibt das Geheimnis der Macher. Es gab trotzdem schon schlechtere „Tatorte“ aus Leipzig. ![]() ![]() ![]() ![]()
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August 2019
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